CorVins: Weinhandel als Herzensprojekt

Notre histoire - Comment tout a commencé

Wallis, August 1991: In den Bergen weit oberhalb von Sion. Ivo hielt als Rekrut seit frühmorgens pflichtbewusst Schiesswache an einem Wanderweg während eines Artillerieschiessens. Wandersleute durfte er nur während den Feuerpausen passieren lassen. Ein einsamer Wanderer setze sich also an den Wegrand und versüsste sich die Wartezeit mit einem Gläschen Rotwein. Ivo wünschte ihm freundlich „Santé“, darauf bot ihm der Wanderer ein Gläschen zum Degustieren an, was Ivo natürlich nicht verneinen konnte.   

Der Wanderer begann, von diesem Wein zu erzählen: Ein Pinot Noir de Sierre vom Cave du Séminaire mit dem Namen „ LE VIN DU CARDINAL“ zu Ehren von Henri Schwery, der 1991 zum Kardinal ernannt wurde. Der Wanderer – übrigens ein wunderbarer Geschichtenerzähler – huldigte diesem Wein und schwärmte vom Wallis und von dessen grosser Auswahl an hervorragenden Weinen. Diese Begegnung weckte das Weininteresse von Ivo so sehr, dass er den nächsten Ausgang nicht mit den Mitrekruten verbrachte, sondern mit dem „Wanderer“ in Sion ein paar weitere Walliser Weine degustierte…

 

 

Valais - Joie dans le vin

Bereits 1992 machte sich Ivo auf zu einer Walliser-Wein-Entdeckungsreise. Dabei lernte er in Chamoson den Winzer Octave Crittin-Carruzzo sel. (ehem. Cave les Illarisses in Chamoson) kennen. Es folgten unzählige Besuche, bei denen Ivo direkten Einblick in einen Weinbetrieb erhielt und dank Octave auch in Kontakt zu anderen Weingütern wie Boven, Roh, Defayes & Crettenand, Raymond und Bosset kam (Merke: Weintipps von Winzern sind die Besten).

1994 absolvierte Ivo ein 3monatiges Praktikum bei einer Krankenkasse in Sion, nachmittags arbeitete er jeweils in den Reben während der vendanges und nutzte den Aufenthalt, um die Kontakte zu intensivieren – bis heute halten sie an und die Weine sind deswegen auch bei CorVins zu finden. Treue und Vertrauen zahlen sich also auch beim Wein aus…

 

Vaud - Confrérie du Guillon

Die Verbindung zum Waadtländer Wein begann „erst“ im Jahr 2004, als Ivo – dank Peter Schmidlin sel., dem Exilbasler von Chamby oberhalb Montreux - Mitglied und somit compagnon der Confrérie du Guillon wurde. Ab 2009 (bis 2021) amtete Ivo als „Préfet du Cotterd de Bâle“. In dieser Zeit lernte er das Wein-Waadtland - vor allem das Chablais und das Lavaux - mit vielen ansässigen Winzern kennen. Eine traumhafte Region mit wunderbaren Weinen. Unzählige Gruppen-Ausflüge mit Weinfreunden inkl. „Nebenprogramm“ ins Schloss Chillon an eines der eindrücklichen Ressats der Confrérie verstärkten diese Verbindung. Als leidenschaftliche Fasnächtlerin hatte auch Sabrina eine Verbindung zum Waadtländer Wein („Wysswy fir e bessere Aasatz“ sagt man schliesslich…).

Sabrina ist in Aesch – im Weindorf im Birseck – aufgewachsen und daher quasi seit Kindsbeinen mit Reben, Trauben und Wein vertraut. Zu den bleibenden Kindheitserinnerungen gehören unzählige Spaziergänge in der Aescher Klus, der grössten zusammenhängenden Rebfläche im Baselbiet – vom Rebschnitt im Winter bis zu der Ernte im Herbst. Schon in der Primarschule lernten die Kinder das „Lied vom Aescher Wy“ und sangen beim Refrain lauthals mit „Bym Tschöppeler und bim Chluserwy weimer luschtig sy, bym Tschöppeler und bim Chluserwy weimer luschtig sy…“.

Sabrina und Ivo feierten ihre Hochzeit im Sommer 2013 mit Festivitäten auf der Domaine Veillon in Aigle (Philipp Simonius, seit 2021 Préfet du Cotterd de Bâle) und auf der Domaine de la Pierre Latine in Yvorne (Philippe Gex, ehem. Gouverneur de la Confrérie), was in wunderbarer Erinnerung bleibt.

 

Legendär I: Wein und Recht

Neben unzähligen herrlichen Ferien im Unterwallis (Familienferienwohnung in Verbier) sowie vielen Aufenthalten in der Waadt, war diese Gegend auch Ursprung und mehrfacher Durchführungsort der legendären „Wein und Recht“-Seminare des Lehrstuhls Schnyder während dessen Zeit an den Universitäten Basel und Zürich. Der Beitrag von Ivo in der Festschrift für Prof. Dr. Anton K. Schnyder „Wein und Recht – die Geschichte eines geschichtsträchtigen Seminars“  gibt Einblick in die Vielseitigkeit der rechtlichen Fragestellungen und praktischen „Übungen“ rund um den Wein in den verschiedenen Seminaren.

 

Legendär II: Wein und Politik

Seit 2016 kürt der Kanton Basel-Landschaft jährlich seinen Staatswein in vier Kategorien. Zurück geht die Kür auf das Postulat Wein als Kulturgut - Auszeichnung zum "Baselbieter Staatswein", das Sabrina 2014 im Landrat eingereicht hat. 2021 fand die erste gemeinsame Staatsweinkürung der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt statt - in vino unitas, sozusagen. Mit der Kürung würdigt der Kanton den grossen Effort der Winzerinnen und Winzer für das hochwertige Kulturgut Wein. Sabrina hatte zweimal die ehrenvolle Aufgabe, in der Final-Jury Einsitz zu nehmen (siehe Bild, Quelle: www.telebasel.ch). Der Kontakt und Austausch zu Menschen, die mit Leidenschaft Wein produzieren, ist bereichernd.

 

Herzensprojekt

Die Liebe zum Wein ist über Jahre gewachsen wie auch die Freundschaften zu Winzerfamilien im Wallis und in der Waadt. Auf den Rückreisen waren daher auch immer ein paar Weinkartons im Gepäck – für den Eigenbedarf, für Freunde und Familie. Ivo schaffte es immer, im eigentlich schon vollgepackten Auto noch einen Platz für einen Karton zu finden. Sabrina meinte scherzhaft: „Du hättest eigentlich Weinhändler werden sollen…“. Ein Satz, der hängenblieb und aus welchem ein Herzensprojekt von Ivo und Sabrina entstand. Und unser Name ist demnach auch unser Programm: Die Weinhandlung heisst CorVins. 

CorVins bietet nicht nur den Verkauf von Spitzenweinen aus dem Wallis und der Waadt, sondern auch die Vorstellung dieser Weine inkl. Beratung an.

Mit der Brasserie Sans Souci in Allschwil (Baslerstrasse 355, beim Morgartenring an der Grenze zu Basel) haben wir einen perfekten Durchführungsort gefunden für CorVins-Apéros, -Degustationen und weitere Anlässe. Mit Urs Kohler, dem Geschäftsinhaber der Brasserie Sans Souci und des Zic Zac, haben wir einige Ideen entwickeln können. 

Auch haben wir unseren CorVins-Weinkeller im kühlen Untergrund des Sans Souci/Zic Zac. Aus einem Zic Zac-Depot wurde ein stimmungsvoller Weinkeller, den vor allem Loris Vanne (Familien-Handwerksallrounder) und Sabrina in vielen Stunden hervorgebracht haben. Das Sans Souci/Zic Zac ist auch der Ort, wo die bestellten Weine nach Bestätigung abgeholt werden können, und dies an 365 Tagen im Jahr, jeweils ab 10 Uhr.

 

Merci

Nun geht’s los. Ein grosser Dank gilt allen, die mitgeholfen haben, dass das Projekt von Ivo und Sabrina nicht nur ein Projekt bleibt, sondern auch umgesetzt wird. Dies sind: Urs Kohler, Geschäftsinhaber Sans Souci/Zic Zac, Handwerksallrounder Loris Vanne, Markus Hegar und Dominik Schürmann von formwert.ch (ehem. Schulklassenkollegen von Ivo) und Andreas Mohn von der Raiffeisenbank Aesch (Bruder von Sabrina).

Doch was wäre der Wein ohne die Weinproduzenten und -produzentinnen? Nichts! Der grösste Dank geht an die aktuell 11 Weinproduzenten (sieben aus dem Wallis und vier aus der Waadt), von welchen je vier bzw. drei verschiedene Weine bei CorVins erhältlich sind: Serge Roh von der Cave les Ruinettes in Vétroz, Stéphane Defayes von der Domaine Defayes & Crettenand in Leytron, Rachel Boven und John Boven von der Cave Ardévaz in Chamoson, Romaine Blaser-Michellod und Graham Goodchild von der Cave le Bosset in Leytron, Jhonatan Raymond von der Cave Raymond in Saillon, Jeremy Gay und Philippe Gay von der Cave des la Tulipe in Fully, Philipp Simonius von der Propriété Veillon in Aigle, Philippe Gex von der Domaine de la Pierre Latine in Yvorne, Christophe et Christine Bertholet von der Cave Bertholet in Villeneuve, Eric Bovy von der Domaine Bovy in Chexbres und Philippe Bujard von Vins Sélection in Lutry. Der Handel mit diesen Weinen ist für uns eine Herzensangelegenheit. Wir freuen uns, wenn die wunderbaren Tropfen auch Ihr Herz erobern!

Ivo und Sabrina Corvini, Juni 2021