Cave Ardévaz,
Chamoson VS

In memoriam Michel. Gegründet 1956, übernahm Michel Boven 1977 die Cave Ardévaz in Chamoson von seinem Vater Henri. Unter Michel Boven entwickelte sich das Weingut zu einem Betrieb von höchstem Renommee. Ich erhielt den Tipp für die Weine von Michel Boven bereits Mitte der 1990er Jahre von einem anderen Winzer, der sich sehr rühmend über die Cave Ardévaz äusserte. Bei den Begegnungen mit ihm fiel mir seine sympathische Bescheidenheit auf. Michel war kein Mann der grossen Worte, aber ein Mann der grossen Weine. Schon damals gehörte die rote Assemblage «Ardévine» zu den Top-Rotweinen im Wallis und in der Schweiz. So erstaunte es auch nicht, als Michel Boven im Jahre 2004 bei der ersten Ausgabe des Grand Prix du Vin Suisse zum «Ersten Schweizer Winzer des Jahres» ernannt wurde. Bei der Preisverleihung im Herbst 2004 in Bern war er selbst nicht dabei, er delegierte seine Frau Rachel, denn schliesslich ist der Herbst die strengste Zeit eines Winzers, und Michel wollte das Wallis und seine Reben in dieser Zeit nicht verlassen. Michel Boven blieb bescheiden und konzentrierte sich auf die Arbeit. Gross war dann der Schock, als er 2010 völlig unerwartet gestorben ist. Dank der eindrücklichen Schaffenskraft von Rachel und der Unterstützung von erfahrenen Fachleuten und ihren Kindern konnte das grosse «Erbe» von Michel weitergeführt werden, in der Zwischenzeit auch mit John (Önologe) und Céline (Administration), der dritten Generation des berühmten Familienbetriebs mit rund 18 ha Rebfläche.

 Michel Boven, gestorben 2010